Der Bau einer Offshore-Windenergieanlage ist wesentlich aufwendiger und kostenintensiver als der Bau einer Anlage an Land. Diese Tatsache ergibt sich aus dem Standort, der durch Seeklima, die Wassertiefen, die Küstenentfernung sowie die daraus resultierenden Ansprüche an Logistik, Material und Personal gekennzeichnet ist.
Der größte Kostenblock ist die Turbine, gefolgt vom Bau des Fundaments und die Verlegung der Kabel im Meer. Abhängig vom Standort betragen die Kosten pro installiertem Megawatt Leistung rund 2,5 bis 4 Millionen Euro. Bei einem 400-MW-Projekt wie beispielsweise Borkum Riffgrund West sprechen wir also von einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro. Offshore- Windenergie steht erst am Anfang der Lernkurve und blickt somit laut Expertenaussagen noch auf ein hohes Einsparungspotenzial. Onshore-Windparks mit vergleichbarer installierter Leistung wären zwar billiger, bräuchten aber mehr Anlagen, mehr Platz und würden trotzdem weniger Strom produzieren. Zum Vergleich: Eine 5-MW-Anlage erzeugt bei 2.000 Vollaststunden onshore 10.000 Megawattstunden Strom, während eine 5-MW-Anlage offshore mit 4.500 Vollaststunden 22.500 Megawattstunden produziert, das ist mehr als die doppelte Menge Strom. Bis 2020 sollen nach Expertenschätzungen rund 41 Gigawatt Offshore-Windenergie in Europa installiert werden – das entspricht einem Marktvolumen von rund 100 Milliarden Euro. Um diese immensen Summen aufbringen zu können, ist man auf finanzkräftige Investoren oder Investorengruppen angewiesen, die beispielsweise Errichterschiffe für weit mehr als 100 Millionen Euro pro Schiff in Auftrag geben können. Hinzu kommt aber auch hier wieder, dass die großen Konzerne auf zahlreiche mittelständische Subunternehmer, Dienstleister und Zulieferer angewiesen sind, die 80 Prozent der Branche ausmachen.
Eine Offshore-Windenergieanlage kostet je nach Standort zwischen 2,5 und 4 Millionen Euro pro installiertes Megawatt Leistung.